Dozierende: Emmanuel Alloa & Julia Gelshorn
Vorlesung, Mittwoch 13h15-15h
Über Kunst nachzudenken heisst, ein Denken fortzusetzen, das in den Werken selbst längst schon stattfindet. Jedes Kunstwerk ringt nicht nur um sein eigenes Gelingen, sondern auch darum, was Kunst ist bzw. (noch) sein kann. Wenn man also einräumt, dass in den Werken bereits ein ganz eigenes Denken stattfindet, das sich weniger Begriffen als Farben, Formen, plastischen Stoffen oder raumzeitlichen Anordnungen bedient, muss auch die Geschichte der Kunsttheorie anders erzählt werden. Vom 18. Jahrhundert bis heute schreitet die Vorlesung ausgewählte Stationen ab, an denen sich das Verhältnis von Kunst und Philosophie jeweils neu konstelliert. Mal sind es einzelne Werkpoetiken, in denen sich eine neue Denkweise Bahn bricht, mal ist es die Philosophie, die durch markante Werke wegweisende Impulse erhält. Bisweilen entstehen zwischen Künstler_innen und Philosoph_innen sogar gemeinsame Formexperimente, wodurch das Verhältnis von Konzepten und Perzepten radikal neu verhandelt werden.