Projekt encourage

 Das gemeinsame Lernen in Schulklassen bringt für Schülerinnen und Schüler viele Chancen für ihre soziale und schulische Entwicklung mit sich. So können sich Kinder beispielsweise beim Lernen von Schulstoff oder auch bei emotionalen Problemen gegenseitig unterstützen. Ein wichtiger Aspekt ist hier das prosoziale Verhalten, was Helfen, Teilen und Ermutigen meint. Das Erleben von prosozialem Verhalten durch die Mitschülerinnen und Mitschüler könnte insbesondere für Kinder mit schulischen oder sozialen Schwierigkeiten von grosser Bedeutung sein.

Bisher weiss man noch wenig darüber, wie und warum sich Kinder in der Schule gegenseitig unterstützen und was die Folgen des Erlebens prosozialen Verhaltens wirklich sind. Auch ist noch wenig darüber bekannt, wie Lehrpersonen prosoziales Verhalten unter Kindern gezielt fördern können. Vor diesem Hintergrund wird in dem vorliegenden Forschungsprojekt das prosoziale Verhalten unter Kindern in der Schule vertieft untersucht. 

Im Schuljahr 2025/2026 wird mit rund 1000 Schülerinnen und Schülern der 5. und 6. Klassen im deutschsprachigen Teil des Kantons Freiburg eine Fragebogenstudie durchgeführt. Die Studie wird durch den Schweizerischen Nationalfonds finanziert und vom Amt für Deutschsprachigen Obligatorischen Unterricht und vom Amt für Sonderpädagogik des Kantons Freiburg unterstützt. Sowohl die Schülerinnen und Schüler selbst als auch die Lehrpersonen berichten mehrmals im Schuljahr u.a. zu dem eigenen und erlebten prosozialen Verhalten in der Schule. Alle Auskünfte werden dabei selbstverständlich anonym behandelt.

Neben wissenschaftlichen Erkenntnissen lassen die Ergebnisse des Projekts wichtige Hinweise für die Schulpraxis erwarten. Beispielsweise wird deutlich werden, wie Lehrpersonen prosoziales Verhalten unter den Schülerinnen und Schülern fördern können und in welchen Bereichen Kinder besonders durch die Hilfe der Gleichaltrigen profitieren. Solche direkt in die Praxis umsetzbaren Ergebnisse können es erlauben, Schulen als positive Lernorte weiterzuentwickeln und Kinder in ihrem Wohlbefinden und ihrer persönlichen Entwicklung optimal zu unterstützen.

Projektleiterin: Dr. Gina Nenniger (Universität Freiburg, CH)

Projektmitarbeitende: Noëmi Brügger, Ilaria Gini (Universität Freiburg, CH)

Projektverantwortung: Prof. Dr. Christoph Michael Müller (Universität Freiburg, CH)

Projektpartner/-innen: Prof. Dr. Antonius Cillessen (Radboud University Nijmegen, NL), Prof. Dr. Luciano Gasser (PH Bern, CH), Prof Dr. Christian Huber (Bergische Universität Wuppertal, DE), Prof. Dr. Carmen Zurbriggen (Universität Freiburg, CH)

Finanzierungsquelle: Schweizerischer Nationalfonds; unterstützt durch die Stiftung Heilpädagogisches Zentrum Freiburg-Fribourg

Finanzierungsdauer: August 2024 bis Januar 2028 (42 Monate)