Kern Team

Agnieszka Joniak-Lüthi

Agnieszka JONIAK-LÜTHI ist Professorin für Sozialanthropologie an der Universität Fribourg und Leiterin des Projekts „Maintaining Relations: Community-owned Hydropower Infrastructure Through Time“.

 Agnieszka schloss ihr Studium der Chinastudien an der Adam-Mickiewicz-Universität in Poznan, Polen, ab und promovierte in Sozialanthropologie an der Universität Bern, Schweiz. Sie hatte Forschungs- und Lehraufträge an ihrer Alma Mater, an den Universitäten Bern, St. Gallen, Zürich und Freiburg in der Schweiz, an der LMU München in Deutschland sowie an der Universität Sichuan und der Universität Xinjiang in China. Außerdem war sie Gastwissenschaftlerin an der University of Washington, der Universität Oslo und der University of Cambridge.

 Agnieszka hat mehr als vier Jahre in China studiert und geforscht, zunächst im üppigen Südwesten, dann in den Megametropolen Peking und Shanghai und zuletzt im trockenen Nordwesten. Seit 2018 hat sie ihre Forschungen auf Kirgisistan und andere post-sozialistische Länder Zentralasiens sowie auf Mitteleuropa ausgeweitet. Von 2018-2023 leitete Agnieszka das Forschungsprojekt ROADWORK: An Anthropology of Infrastructure at China's Inner Asian Borders. Das Team forschte über die Strassen, die im Rahmen der One Belt One Road Initiative in den Grenzgebieten zwischen China und Zentralasien gebaut werden. Seit 2019 ist Agnieszka auch Chefredakteurin der Open-Access-Zeitschrift Roadsides.

Im Projekt „Maintaining Relations“ beschäftigt sich Agnieszka mit der Frage, wie eine dezentrale Energieproduktion über einen längeren Zeitraum erfolgreich aufrechterhalten werden kann und wie sie die wirtschaftlichen und sozialen Strukturen in lokalen Gemeinschaften stärken kann. Sie konzentriert sich dabei auf die Schweizer Alpen, wo die dezentrale Wasserkraftproduktion seit mehr als hundert Jahren existiert und wertvolle Erkenntnisse zur Beantwortung dieser Fragen liefert. 

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Elisabeth Schubiger

Elisabeth SCHUBIGER ist Sozialanthropologin mit den Schwerpunkten Infrastruktur, Ressourcenmanagement und nachhaltige Entwicklung. Elisabeth hat am Graduate Institute of Development and International Studies in Genf in Sozialanthropologie promoviert. In ihrer Dissertation "Turkana Oil Prospects: Petroscapes, Development Limbos and Self-Accomplishment at Kenya's Northern Frontier" untersuchte sie die soziale Dynamik der Erdölförderung im Norden Kenias und entwickelte kritische Erkenntnisse darüber, wie Gemeinschaften mit infrastrukturellen Veränderungen umgehen. Dieser Forschungshintergrund fliesst direkt in ihre aktuelle Arbeit zu nachhaltigen Energieperspektiven ein.

Im Rahmen ihres Postdoktorats mit dem Titel "Maintaining Relations: Community-owned Hydropower Infrastructure Through Time" untersucht sie dezentrale Wasserkraftproduktion im Schweizer Alpenraum. Elisabeth untersucht, wie lokale Gemeinschaften dezentrale Energieinfrastrukturen über mehr als ein Jahrhundert aufrechterhalten haben. Sie befasst sich mit den sozialen, infrastrukturellen und ökonomischen Mechanismen, die langfristige, gemeinschaftlich betriebene Wasserkraftwerke ermöglichen. Sie zeigt, wie Verwandtschaft und lokale Institutionen diese kritische Infrastruktur über Generationen hinweg erhalten und anpassen. Dabei ist es Elisabeth wichtig, akademische Forschung mit praktischen Entwicklungsstrategien durch einen transdisziplinären Ansatz zu verbinden und die nuancierten Schnittstellen zwischen wissenschaftlicher Forschung, lokalem Wissen und nachhaltiger Innovation zu erforschen.

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Hannah Plüss Quintanilla Fernandez

Hannah PLÜSS QUINTANILLA FERNANDEZ ist Sozial- und Kulturanthropologin. Ihr besonderes Interesse gilt der städtischen und ländlichen Infrastruktur und der Entwicklung sozialer Bewegungen aus einer feministischen Perspektive, aufbauend auf der politischen Ökologie und dekolonialer Theorien. Seit ihrem Bachelor-Abschluss in Sozialwissenschaften und ihrem Master-Abschluss in Lateinamerikastudien an der Universität Bern, Schweiz, forscht sie über (Proteste gegen) Wasserkraftwerke in Lateinamerika, insbesondere in Ecuador und Peru. Ihre Masterarbeit mit dem Titel „Development or Justice? The (De-)Construction of a Political Conflict around a Hydroelectric Power Plant in San Pablo de Amalí, Ecuador“ beleuchtet die politischen und sozialen Konfliktlinien, die sich um ein kleines Wasserkraftwerk im ländlichen Ecuador entwickelt haben.
Im Juli 2024 begann Hannah ihre Promotion im Rahmen des Projekts „Maintaining Relations: Community-owned Hydropower Infrastructure Through Time“. In ihrer Dissertation untersucht sie, wie ländliche Gemeinden in Lateinamerika ihre dezentralen Wasserkraftinfrastrukturen über mehrere Jahrzehnte hinweg verwalten und pflegen. Mit diesem Schwerpunkt baut die Arbeit auf den Ideen und Untersuchungen ihrer Masterarbeit auf, um das Wissen über ländliche Wasserkraftproduktion zu erweitern.

Hannah verfolgt bei ihren Projekten einen kollaborativen Ansatz. Entscheidend für sie ist dabei der Wissensaustausch und die Zusammenarbeit mit Aktivist:innen und Gemeinden auf Augenhöhe. Sie möchte Forschung betreiben, die zu transdisziplinärem Wissen über ökologisch und auch sozial nachhaltige Energieerzeugung beiträgt.

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weitere Teammitglieder

Sibylle Lustenberger

Dr. Sibylle Lustenberger ist ehemalige Projektmitarbeiterin. Sie war zwischen Februar und September 2024 als Postdoc-Forscherin im Projekt tätig und hat in dieser Zeit eine Vorstudie in Kanton Uri (Schweiz) durchgeführt sowie wertvolle Netzwerke für das Projekt aufgebaut.

Projekt Partner:innen

Annina Boogen

Annina Boogen (*1986, sie/ihr) lebt und arbeitet in Winterthur – als Dozentin am Zentrum für Energie und Umwelt an der Zürcher Hochschule der Angewandten Wissenschaften (ZHAW) und als freischaffende künstlerische Forscherin. Sie ist zudem assoziierte Forscherin am Urner Institut Kulturen der Alpen und Präsidentin der Schweizerischen Gesellschaft für Klangökologie (SSAE). Als künstlerische Forscherin und Umweltökonomin interessiert sich neben disziplinären Fragestellungen besonders für Energiethemen im Spannungsfeld zwischen sozialwissenschaftlicher Forschung, Ästhetik und Klangökologie. [www.anninaboogen.ch]

Mette M. High

Mette M. High ist Professorin für Sozialanthropologie und Direktorin des Center for Energy Ethics an der Universität St. Andrews. Seit 2013 betreibt sie Feldforschung in den Vereinigten Staaten, insbesondere im Bundesstaat Colorado, auf den Bohrinseln in Weld County, in den Aussenstellen der Bohr-Crews und in der Unternehmenszentrale in Denver. Sie interessiert sich für die Energieindustrie, Rohstoffmärkte und globalen Finanzen, und deren Kalkulation und Risiko. In diesem Rahmen versucht sie zu verstehen, wie Menschen in der Öl- und Gasindustrie finanzielle und ethische Bewertungen von natürlichen Ressourcen vornehmen.

Derzeit leitet Mette ein vom Europäischen Forschungsrat finanziertes Projekt: The Ethics of Oil: Finance Moralities and Environmental Politics in the Global Oil Economy (ENERGY ETHICS). Basierend auf mehreren ethnografischen Studien in Europa und den USA nimmt dieses sechsjährige Forschungsprojekt eine anthropologische Perspektive ein auf Fragen des Geldes, der Energie und des Klimawandels. Das Ziel ist es, in einem neuen Rahmen die Zusammenhänge zwischen Bewertungen von Öl, politischen Reformen und neuen klimawirtschaftlichen Initiativen zu untersuchen.

Sebastian De Pretto

Sebastian De Pretto ist Senior Scientist am Institut für Wirtschafts-, Sozial- und Umweltgeschichte der Universität Bern, wo er ein Ambizione-Forschungsprojekt des Schweizerischen Nationalfonds zur Geschichte des Wasserkraftausbaus im schweizerisch-italienischen Alpenraum leitet. Nach seiner Promotion an der Universität Luzern führten Ihn Lehr- und Forschungsaufenthalte an das Rachel-Carson-Center der Ludwig-Maximilians-Universität München sowie an die Universitäten Trient, Innsbruck und Georgetown. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in der Infrastrukturgeschichte, in der Ressourcengeschichte, in der Energiegeschichte sowie in der Geschichte der Alpen seit 1800.

Cymene Howe

Cymene Howe ist Professorin für Anthropologie und Co-Gründerin und Co-Direktorin des Science and Technology Studies Program an der Rice University. Ihre Forschung zu Energie und Umwelt sowie ihre kollaborative Arbeit zu Klima und Anpassung konzentrieren sich darauf, wie Menschen und Nichtmenschen, Ökosysteme und geohumane Phänomene kreative Möglichkeiten für ein gemeinsames Gedeihen aufzeigen.

Yonatan Gez

Yonatan N. Gez ist Sozialanthropologe und beschäftigt sich mit internationaler Entwicklung, Nord-Süd-Kooperationen, Familiendynamik, Wohlbefinden und Religion in Ostafrika. Er ist Forscher am Zentrum für Internationale Studien (CEI) am Iscte - Universitätsinstitut von Lissabon, wo er das ERC Starting Grant Projekt: "AfDevLives: The Afterlives of Development Interventions in Eastern Africa (Kenia, Tansania, Mosambik) (2023-2027)" leitet und Stipendiat der Portugiesischen Stiftung für Wissenschaft und Technologie (FCT) (2022-2028) ist. Ausserdem ist er stellvertretender Projektleiter des Sinergia-Projekts des Schweizerischen Nationalfonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung "FamilEA: Remaking of the Family in East Africa (2023-2027)".

Boris Previšić

Boris Previšić ist seit Februar 2020 Gründungsdirektor des von ihm entwickelten Urner Instituts Kulturen der Alpen. Als Herausgeber der Gotthardfantasien (2016) hat er an seine frühere Tätigkeit zu den Alpen angeknüpft, wo er bereits 2007 den Begriff der «Alpinen Brache» in einem partizipativen Projekt im Safiental erledigt hat. Er leitete unter anderem das SNF-Projekt zum «Reduit und Gebirgskrieg» und ist in Soundingboards zu Fragen der planetaren Grenzen, der erneuerbaren alpinen Energieträger, des Tourismus sowie der Land- und Forstwirtschaft in den Alpen aktiv. Als Autor des Buchs «CO2: Fünf nach zwölf. Wie wir den Klimakollaps verhindern können» (2020) sowie «Zeitkollaps. Handeln angesichts des Planetaren» (2023) ist er gefragter Experte in Klimafragen. In Kooperation mit nationalen und internationalen Institutionen sind weitere Bücher wie «Bergstürze» (2022), «Gletscherbersten» (2023) sowie «Nutzen. Benutzen. Hegen. Pflegen. Die Alpen im Anthropozän» (2023) entstanden. Zudem gibt er Syntopia Alpina heraus: https://www.syntopia-alpina.ch/

Partner Institutionen

Urner Institut Kulturen der Alpen

Das Urner Institut Kulturen der Alpen widmet sich in der ganzen thematischen Breite den Besonderheiten des alpinen Raums – von den prähistorischen Zeugnissen über spezifische Traditionen bis hin zu den Herausforderungen der Gegenwart.

Centre for Energy Ethics, University of St. Andrews

DasCentre for Energy Ethics befasst sich mit einer der dringendsten und tiefgreifendsten Herausforderungen, vor denen die Menschheit heute steht: Wie können wir unseren Energiebedarf mit unserer Sorge um dem anthropogenen Klimawandel in Einklang bringen? Es bringt verschiedene Fachbereiche zusammen, Forschung, Industrie und Gemeinden. Es will so die Verantwortung der Wissenschaft wahrnehmen, um grosse gesellschaftliche Fragen zur Schaffung einer besseren Energiezukunft für uns alle anzugehen und gemeinsam zu beantworten.

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