You have your place here...and you have valuable skills!!

Im Laufe des Werdegangs, entwickeln First-Generation Students wichtige Kompetenzen. Die Wissenschftlerin T. Yosso (2005) hat sechs Kompetenzen und Kapitalformen identifiziert:

Zielstrebigkeit: die Fähigkeit, sich Ziele für die Zukunft zu setzen und diese auch gegen Widerstände aufrechtzuerhalten

Sprachliches Kapital: die Fähigkeit, in mehreren Sprachen oder Stilen zu sprechen und je nach Publikum und Kontext zwischen ihnen zu wechseln

Soziales Kapital: die sozialen Netzwerke, über die Studierende verfügen und die er*sie sich selber aufbauen musste, um sich auf sie zu stützen

Familienkapital: das kulturelle Wissen und die Geschichte, die Studierende aus der Familie und Gemeinschaft mitbringt

Navigatorisches Kapital: die Fähigkeiten, sich in Institutionen zurechtzufinden, die nicht für einem bestimmt sind

Widerstandsfähigkeit: Wissen und Fähigkeiten, welche entwickelt werden, indem unterdrückende Strukturen in der Gesellschaft erkennt, herausfordert und reformiert werden

Akademische Selbstverständlichkeit und Erwartungen

Vielleicht fragst du dich trotzdem, ob du das Studium schaffen kannst, ob du überhaupt an die Uni gehörst oder ob du dort fehl am Platz bist? Es kann gut sein, dass du dich an der Hochschule fremd fühlst, weil einige Dinge nicht selbstverständlich und ziemlich neu sind, aber niemand sie dir erklärt. Es ist oft schwer zu verstehen, wie die Hochschule funktioniert und welche "ungeschriebenen Regeln" es gibt. Die Art und Weise, wie man am Unterricht teilnimmt, wie man sich "akademisch" ausdrückt oder wie man Fragen stellt. Es ist mehr eine Frage des Wie als des Was. Mach dir keine Sorgen, es geht dir wie vielen anderen Studierenden und du wirst es mit der Zeit verinnerlichen. Nimm dir Zeit, um dich an die Universität zu gewöhnen. Nimm an den sozialen Aktivitäten der Hochschule teil und lerne Leute kennen, um Erfahrungen auszutauschen.

Imposter-Syndrom

Es ist das Gefühl, nicht gut oder klug genug zu sein, nicht dazuzugehören und die Angst, als Hochstapler*in entlarvt zu werden. Aber das stimmt nicht. Es hilft, sich vor Augen zu führen, dass dieses Gefühl viel mehr an solchen "akademischen Selbstverständlichkeiten" und der mangelnden Diversität an Hochschulen liegt, als an deiner eigenen Schuld. Gehe also nicht zu hart mit dir ins Gericht, erkenne deine Erfolge als deine eigenen Leistungen an und lasse dich nicht davon abhalten, Chancen zu ergreifen oder nachzufragen, wenn dir etwas unklar ist. 

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